Vermutlich hat der Adlige Detlef von der Pahlen im Jahr 1436 vom Rigaer Erzbischof die Genehmigung für die Gründung der Gemeinde von Dikļi erhalten. Doch die Zeit des Entstehens der ersten Kirche ist nicht bekannt, die ältesten Zeugnisse stammen aus dem Jahr 1630.
Das heutige, schon dritte Gebäude der Kirche von Dikļi, wurde im Jahr 1848 anstelle der früheren Kirche errichtet. Sie wurde auf eine ungewöhnliche Art und Weise gebaut – das Dach der alten Kirche wurde erhalten, die Holzwände wurden durch Mauern ersetzt.
Die Wandbearbeitung der Kirche ist für die damalige Zeit typisch – in den Putz wurde Steinsplitt eingearbeitet. Die Fenster und Türen wurden mit weißen Umrandungen hervorgehoben, die Ecken des Gebäudes mit senkrechten weißen Flächen.
Das Licht fließt durch Sprossenfenster in die Kirche, das verschafft eine altertümliche Atmosphäre. Das Glas in den Fenstern ist vermutlich aus dem 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Auch die Holzgewölbe der Kirche sind anscheinend in derselben Zeit entstanden.
In der Kirche von Dikļi wirst du die Kanzel und das Altarretabel sehen, die mit Holzschnitzereien und den Familien-Wappen der Adeligen, den Besitzern der Landgüter aus der Umgebung, verziert sind. Die Kanzel und das Retabel sind wertvolle Beispiele der livländischen Barockkunst aus dem 17. Jahrhundert.
In der Kirche ist eine Rarität erhalten geblieben – die Platte des Grabmales der Anna von Pahlen-Ungern, ein Beispiel der Memorialkunst im Stil des Manierismus aus dem 17. Jahrhundert.
In der Kirche von Dikļi war von 1857 bis 1867 der Schriftsteller, Lehrer und evangelisch-lutherische Pastor Juris Neikens tätig. Er brachte im Jahr 1864 die Chorsänger aus allen Gemeinden der Umgebung zusammen und begann damit eine der wunderbarsten lettischen Traditionen – die der Sängerfeste.