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Über die Schmalspurbahn: Valmiera – Zilaiskalns

Geeignet für Radfahrer, die sich für die frühere Schmalspurbahn und damit verbundene Denkmäler aus der Geschichte sowie die Landschaft der Umgebung und einzelne Naturobjekte interessieren.

Empfehlenswerte Zeit

Mai – Oktober. Besonders schön während der Blüte des Löwenzahns.

Verlauf der Route

Bahnhof Valmiera – Eisenbahnbrücke – Jāņparks – Beites – Brücke über die Anuļa– Kocēni – Tilgaļi – Mujāni – Station Zilaiskalns – Zilaiskalns – Valmiermuiža – Bahnhof Valmiera.

Streckenlänge

ca. 40 km

Dauer

ca. eintägige Wanderung

Schwierigkeitsgrad

Mittel – schwer

Wegbelag

Asphaltdecke, Schotterstraßen, Wald- und Feldwege, Pfade.

Anfangs-/ Endpunkt

Bahnhof  Valmiera oder Zentrum von Valmiera

Ausschilderung

Nicht markiert.

Entfernung von Riga

110 km

Öffentliche Verkehrsmittel

Rundreise, zu der man bequem die Bahn oder den Fahrradverleih in Valmiera nutzen kann.

Nützliche Info!

Einzelne Wegabschnitte können sandig sein, bei nassem Wetter schlammig.  Eine Landkarte ist empfehlenswert. Vor der Wanderung lohnt es sich, das Tourismus-Informationszentrum von Valmiera zu besuchen. Jeder ist während der Wanderung selbst für seine eigene Sicherheit verantwortlich. Rettungsdienst: 112.

Unsere Empfehlung!

Sportlichere Radfahrer können die Expedition bis  Dikļi verlängern und unterwegs die Gebäude der früheren Eisenbahnstationen Dikļi und Dauguļi besichtigen.

 

1. Die frühere Schmalspurbahn Ainaži–Valmiera–Smiltene

Die 114 km lange Eisenbahnlinie wurde am 12. August 1912 eröffnet. Auf  der 103,7 km langen Strecke gab es 17 Stationen und Haltestellen. Im Jahr 1913 wurden noch zwei zusätzliche  Abzweigungen zur Bierbrauerei Kokmuiža und zur Papierfabrik Stacele in Betrieb genommen. Die Eisenbahn hat als strategisches Objekt schon immer eine große Rolle gespielt, auch während der Befreiungskämpfe, als die Panzerzüge der estnischen Armee darüber fuhren. Der Zweig Valmiera–Smiltene wurde 1970, der Zweig Ainaži–Pāle 1977 und die restlichen 1979 geschlossen. Heute sind stellenweise noch der Bahndamm sowie Stationsgebäude (Jāņaparks, Kocēni u.a.) erhalten geblieben; anderswo breiten sich an ihrer Stelle landwirtschaftliche Flächen, Wald, Gebüsch, Pfade oder auch eine Straße aus. Aus diesem Grund sind die Wanderungen zur früheren Eisenbahnlinie als Expedition und nicht als  herkömmliche Radtour zu betrachten.

2. Die Eisenbahnbrücke

Die im Jahr 1911 gebaute ehemalige Schmalspurbahnbrücke wird jetzt von Fußgängern und Radfahrern benutzt.

3. Der Jāņa-Park

Kleines grünes Territorium (280 x 150 m) im südlichen Teil von Valmiera, das seinen Namen vom ehemaligen Landgut erhalten hat. Hier befindet sich die Station Jāņparks (rotes Ziegelhaus) der Schmalspurbahn (eröffnet 1912). Der zentrale Teil von Jāņparks ist frei überschaubar, aber an seiner Peripherie bildet sich ein lichter Kiefernwald.

4. Das Schloss Kokmuiža

Es befindet sich im Zentrum von Kocēni. Das Schloss des Landgutes wurde im 19. Jh. im Stil des Neobarocks anstelle des früheren Herrenhauses erbaut. Das Schloss wurde in den 30er Jahren des 20. Jh. umgebaut und im Jahr 1937 wurde darin die Grundschule  Kocēni untergebracht. Heute befindet sich in der Kornkammer des Landgutes das Sport- und Kulturhaus. Gegenüber vom Schloss wurde im Jahr 2012 die momentan einzige in Lettland vorhandene sphärische Sonnenuhr angelegt.

5. Die Teufelsuhr von Vītolēnu

Am Rande des Waldes, ca. 0,5 km südwestlich vom Bauernhof Vītolēni,  kann man einen im Maßstab Lettlands einzigartigen Kultstein aufsuchen. Seine Maße sind 2,35 x 2,0 x 1,3 m. Nach Lettland ist er vor ca. 12 000–25 000 Jahren mit einem Gletscher aus der Gegend der heutigen Alandinseln "gereist". Eine der Versionen lautet – er wurde für Rituale, die mit der Fruchtbarkeit verbunden waren, verwendet.

6. "Der weiße Turm" des mittelalterlichen Mujānu-Schlosses

Das während des Nordischen Krieges zerstörte Schloss haben im 15. Jh. die Vertreter der Vasallen des Rigaer Erzbischofs – die Familie von Rosen wieder aufgebaut. Von den ehemaligen zwei massiven Türmen ist bis heute nur einer erhalten geblieben. Zu besichtigen sind das nebenan befindliche Gemeindehaus, der Landgutspark und die Kornkammer.

7. Die Station Zilaiskalns

8. Der Berg Zilaiskalns

Er ist eine vom Gletscher gestaltete Reliefformation – ein ca. 1,7 km langer und ca. 1 km breiter Großhügel, der überwiegend aus Sand (am Fuß aus Tonsand und Kiessand) mit einer geringen Beimischung von Kieselsteinen besteht. Seine absolute Höhe beträgt 126,7m über NN, doch über die nächste Umgebung ragt der Zilaiskalns-Berg um 66,6m hinaus. Der Großhügel hat noch andere, kleinere "Gipfel", die sog. Gottesberge (der Berg Avotiņkalns, der Jāņa-Berg, der Oļu-Berg, der Berg Upurkalniņš). Von der Aussichtsschneise des Berges  Zilākalns eröffnet sich eine breite Landschaft über die nähere und weitere Umgebung in  nördlicher Richtung.  Auf dem Gipfel des Großhügels wurde in früheren Zeiten ein Brandschutzturm gebaut, der aber für Besucher nicht zugänglich ist. Der Berg Zilaiskalns ist ein alter Kultstätten-Komplex (hier waren Kultsteine, eine heilige Quelle, ein heiliger Hain und heilige Bäume u. a.), mit denen viele Überlieferungen und Sagen verbunden sind. Eine davon erzählt, dass auf dem Berg der legendäre Livländer Imanta, der 1198 in der Schlacht um Riga den Bischof Bertold erstach, begraben wurde. Nicht weit vom Turm kann der Opferstein von Zilaiskalns aufgesucht werden. Früher sei vom Berg auch eine heilige Quelle geflossen. Der Name Zilaiskalns steht auch mit der berühmten Heilerin Marta von Zilaiskalns in Verbindung. Dem Territorium ist der Status eines Naturschutzgebietes und des Territoriums  NATURA 2000 verliehen worden.

Lenk deine Aufmerksamkeit auf

An den Hängen vom Berg Zilaiskalns gibt es  geschützte Biotope. Ein Hangwald ist zu besichtigen, in dem Espen, Eichen, Linden u.a. Laubbäume dominieren. Das zweite geschützte Biotop ist der sog. boreale Wald, worin Kiefern und Fichten wachsen; seltener gibt es hier Mischwald. In der Evolution dieser Wälder haben Waldbrände eine große Rolle gespielt, weil infolge derer das Unterholz ausgebrannt ist,  Lichtungen sind entstanden und das verbrannte Holz wurde zum Lebensraum für viele Insektenarten, zum Beispiel den schwarzen Kiefernprachtkäfer.

9. Bauernhof “Kaņepītes”

10. Die Valmiermuiža-Bierbrauerei

Bei einem Besuch in der Bierbrauerei erfahren Sie, wie die reiche Geschichte des Landgutes das Bierbrauen beeinflusst hat, wie aus natürlichen Rohstoffen ohne Eile das lebendige Bier gebraut wird und wie man es in der Art der Landherren zu genießen pflegt. In der neben der Bierbrauerei liegenden Kornkammer ist jetzt ein kleines Restaurant mit moderner lettischer Küche eingerichtet und auch der Laden “Valmiermuižas alus" ist hier eingerichtet, wo  das Valmiermuižas-Bier, verschiedene Delikatessen, Designgeschirr, Badesachen und Geschenke, welche lettische Meister aus der näheren und weiteren Umgebung angefertigt haben, verkauft werden.

 



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