Der Berg Zilaiskalns, der 66 m hoch ist, war eine der bedeutendsten Kultstätten im Altertum. Auf dem Gipfel des Berges kann man den Opferstein mit einer schalenartigen Höhlung besichtigen.
Die einheimischen Leute haben sich hier einst versammelt, um auf dem Zilaiskalns-Berg verschiedene Rituale zu begehen. Sie haben ihre Gaben in die Quelle geworfen und auf dem Opferstein haben sie mit duftenden Kräutern die Gegend beweihräuchert. Am Ligo-Tag wurden Geschenke für die heilige Stätte besorgt – die Männer brachten in Säcken aus Leder schäumendes Bier mit, die Frauen wiederum verschiedene Leckereien.
Die Überlieferungen erzählen, dass Zilaiskalns ein Hexentreffpunkt gewesen ist. Es wird gemunkelt, dass hier der Held der alten Letten, Imanta beerdigt wurde. Obwohl keine Nachweise dafür gefunden wurden, haben diese Überlieferungen Schriftsteller zu ihren Literaturwerken inspiriert.
Heiler sind der Meinung, dass dieser Berg ein energetisch geladener Ort ist, weil sich darauf vier Feueradern kreuzen. Die Verehrer der lettischen Volkstraditionen treffen sich hier zur Sommersonnenwende wie auch zu anderen Volksfesten.
Den Überlieferungen nach haben sich im Altertum hier viele Heiler und Beschwörer niedergelassen. Sehr populär war im 20. Jahrhundert die Heilerin Marta von Zilaiskalns, mit echtem Namen Marta Rācene. Viele Leute wollten sich mit ihr treffen, an ihrem Haus musste man Schlange stehen.