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Pilzbetrachtung im Gauja-Nationalpark

In Lettland kommen mehr als 4000 verschiedene Pilzarten vor.

Pilze sind eigenartige Organismen, die in sich Eigenschaften  vereinigen, die sie sowohl Pflanzen als auch Tieren ähnlich machen. Nicht umsonst werden sie in eine separate Gattung eingeteilt. Pilze haben eine große Vielfalt an Formen und Farben; aus diesem Grund sind sie ein interessantes Objekt in der Naturbetrachtung. Im Gauja-Nationalpark gibt es eine große Vielfalt an Biotopen –     trockene wie feuchte, ebenso Hangwälder, mächtige Bäume, Fallholz, Trockenholz, Parks von ehemaligen Landgütern u.a., was eine reiche Vielfalt für den Lebensraum der Pilze sichert. Zur geeigneten  Zeit und am geeigneten Ort wird die Anzahl der gefundener Arten und Formen beeindruckend sein! Für ein vollwertiges Wissen über Pilze ist ein spezieller  Fremdenführer empfehlenswert!

Empfehlenswerte Zeit

Pilze kann man zu allen Jahreszeiten ansehen (auch im Winter), doch die beste Zeit für diese Beschäftigung ist die Zeit von Juli – September, welche für die größte Artenvielfalt typisch ist.

Verlauf der Route

Es ist ratsam, einen oder mehrere der angegebenen Orte zu wählen und seine eigene Route zu erstellen. Alle erwähnten Orte kann man  nicht in eine eintägige Route einschließen.

Streckenlänge

Die Routen für die Pilzbetrachtung sind meistens kurz – im Radius von ein paar Kilometern um das auf dem Parkplatz abgestellte Fahrzeug oder in der Umgebung der nächsten Bushaltestelle/Bahnhofsstation.

Dauer

Sie hängt von den Interessen der Betrachter ab, dem Vorhandsein von Pilzen, der Anwesenheit eines Fremdenführers (oder Abwesenheit) und von der an einem Ort verbrachten Zeit. Gewöhnlich sind es eine bis mehrere Stunden.

Schwierigkeitsgrad

Leicht

Wegbelag

Vorwiegend Waldpfade, Grundwege, natürlicher Waldboden

Ausschilderung

Nicht markiert, bis auf die Strecke entlang des rechten Ufers der Amata, wo es Markierungen an den Bäumen gibt (orange Kreise, rote Rauten).

Nützliche Info!

Für die Wanderung ist geeignetes Schuhwerk notwendig, am besten – Gummistiefel. Bei nassem (rutschigem) Wetter ist Vorsicht auf den steilen Flussabhängen geboten. Es ist ratsam, eine Impfung gegen Zecken vornehmen zu lassen.  Jeder ist während der Wanderung selbst für seine eigene Sicherheit verantwortlich. Rettungsdienst: 112

Unsere Empfehlung!

Pilze kann man auch an jedem anderen Ort betrachten (in staatlichen und kommunalen Wäldern), wo sich verschiedene Biotope miteinander abwechseln – trockene und feuchte Stellen, Hangwälder, Flusstäler, Ufer von Altwässern, vermodertes Holz und alte Bäume.

 

1. Die Wälder von Silciema (Landkarte 1)

Die Umgebung im Radius von 1–1,5 km um die Bahnhofstation Silciems ist bei Pilzsammlern  einer der beliebtesten Orte in der Nähe von Riga. Hier sind verschiedene in Lettland beliebte essbare Pilze zu finden –  verschiedene Arten von Pfifferlingen, Täublinge, Steinpilze und andere Röhrlinge, Milchlinge, Reizker, Zigeunerpilze u.a. Die interessantesten davon sind der Hasen-Röhrling (Gyroporus castaneus), der netzstielige Hexen-Röhrling (Boletus luridus), der essbare Baumschwamm – der Schafporling (Albatrellus ovinus; ein in Skandinavien sehr beliebter essbarer Pilz) und die Korallen (Ramaria aurea). Nach Silciems kann man auf der Linie Rīga–Valka bequem mit der Bahn fahren.

2. Die Wälder von Lielstraupe (Landkarte 2)

Das Waldmassiv, wo der größte von den Hutpilzen Lettlands vorkommt – der Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera) ist in Richtung SSW 1–2 km von Lielstraupe entfernt. Dieser Pilz ist roh essbar oder man kann ihn auch als Bulette zubereiten. Es gibt eine sehr große Vielfalt an Hutpilzen, einschl. essbarer Pilze. Das Auto kann man im Zentrum von  Lielstraupe parken.

3. Die Umgebung des Zvārtes-Felsens (Landkarte 3)

Hier kann man herrliche Landschaften genießen und Pilze entlang des Ufers der Amata sammeln, indem man über den Naturpfad vom  Zvārtes-Felsen bis zur Veclauči-Brücke wandert (ca. 4 km). Hier kommt der in der Medizin angewandte Birkenporling  vor sowie der Schillerporling (Inonotus radiatus), dessen Porenoberfläche seine Farbe unter verschiedenen Lichtwinkeln ändert. Auf dem Fallholz sind verschiedene holzzerstörende Pilze zu sehen. Das Auto kann man am Besucherzentrum des Zvārtes-Felsens parken (kostenpflichtig V–X). Das linke Ufer der Amata vom  Zvārtes-Felsen bis zur Veclauči-Brücke liegt auf dem Territorium des Waldreservats Roči, wo der Zutritt verboten ist.

4. Der Ungurmuiža-Park (Landkarte 4)

Dieser Park mit seinen alten Eichen ist beachtenswert. Auf dem Fallholz kann man interessante Baumschwämme sehen. Im Herbst kann man mit etwas Glück den rotrandigen Baumschwamm (Hapalopilus croceus) sowie andere mit Eichen verbundene Pilze sehen. Das Auto kann man auf dem Parkplatz von Ungurmuiža parken.

5. Die Umgebung des Vaidava-Sees (Landkarte 5)

Sie umfasst ein waldbedecktes Territorium (im Umkreis von ca. 1 km) östlich des Vaidava-Sees sowie die Uferhänge vom See. Hier kann der Sommersteinpilz vorkommen. Das Auto kann man auf dem Parkplatz am Strand des Vaidava-Sees parken.


Ausrüstung für den Pilzbeobachter:

  • für unterschiedliche Witterungen und verschiedene Waldarten (inkl. feuchten)  geeignete Kleidung
  • Gummistiefel
  • Korb
  • Pilzbuch
  • Lupe
  • Notizbuch
  • Smartphone, um in besonderen Momenten oder bei besonderen Pilzarten die Benutzer sozialer Netze zu erfreuen oder Apps für die Bestimmung der Pilzart zu benutzen
  • Navigationssystem, um sich nicht im Wald zu verirren

Wie sind Pilze umweltfreundlich zu betrachten?

  • Pilze, die man kennt, lässt man im Wald, damit die Sporen sich verbreiten und auf diese Weise das ökologische System des Waldes bereichern können.
  • Wenn man einen fantastisch aussehenden oder einen vorher selbst noch nie gesehenen Pilz entdeckt hat, macht man von ihm ein Foto.
  • Die Pilzarten, die man auf dem konkreten Territorium, Land oder Kontinent gefunden hat, notiert man sich.
  • Wenn man irgendeinen Pilz nicht kennt, legt man ihn in den Korb und wartet mit der Artenbestimmung bis man wieder aus dem Wald zurückgekehrt ist, wo man dann die notwendige Ausrüstung zur Bestimmung hat.
  • In den Korb legt man nur diejenigen Pilze, die nicht geschützt sind.
  • Man schneidet den Pilz mit einem Messer ab, um das Myzel (die Brutschicht) nicht zu beschädigen.
  • Wenn man einen seltenen und geschützten Pilz gefunden hat, berichtet man den Mykologen – den Pilzforschern davon.
  • Man sammelt diejenigen Pilze, von denen man sein Mittag- oder Abendessen zubereiten wird, oder auch solche Pilzarten, die man noch nie probiert hat.
  • Wenn man von der Zugehörigkeit zu einer konkreten Pilzart nicht überzeugt ist, darf man den Pilz niemals essen.
  • Wenn man Pilze für seine Mahlzeit sammelt, darf man niemals giftige und essbare Pilze in einen Korb legen.
  • Wenn man Anfänger ist, nimmt man einen Pilzkenner mit.

 



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