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Pflanzenbetrachtung an der Piķene-Steilwand

Sie macht den Wanderer mit der Vielfalt an Pflanzen und Biotopen bekannt, die es auf dem Abschnitt des Urstromtales der Gauja zwischen Krimulda und dem Teufelshöhlenfelsen gibt.

Sie ist geeignet für jeden, der Interesse an Pflanzen, Pilzen sowie an den im Gauja-Nationalpark anzutreffenden Vogel- und Tierarten hat. Zum vollständigeren Kennenlernen der Pflanzen ist ein spezieller Fremdenführer empfehlenswert.

Empfehlenswerte Zeit

In verschiedenen Monaten werden die zu beobachtenden Pflanzen  unterschiedlich sein. Ende April und Anfang Mai werden die Frühlingspflanzen wachsen, später - die für den Sommer typischen. Im Herbst ist in der Umgebung der Piķene-Steilwand eine große Vielfalt an Pilzen zu sehen.

Verlauf der Route

Seilbahnstation auf der Seite von Krimulda – Landgut Krimulda – oberer Teil der Piķene-Steilwand – Teufelshöhlenfelsen – unterer Teil der Piķene-Steilwand –  Serpentinenweg von Krimulda – Seilbahnstation auf der Seite von Krimulda.

Streckenlänge

ca. 6 km

Dauer

Mehrere Stunden, je nach dem Interesse der Wanderer

Schwierigkeitsgrad

Leicht

Wegbelag

Überwiegend Waldwege und Pfade, Grundwege, Holztreppen an Hängen des Urstromtals; in der Umgebung des Landgutes von Krimulda – Asphalt und Pflastersteine

Anfangs-/ Endpunkt

Parkplatz an der Seilbahnstation auf der Seite von Krimulda.

Ausschilderung

Die ganze Route ist nicht markiert. Mit Hinweisen für Radfahrer sind einzelne Abschnitte der Route von Krimulda bis zum Teufelshöhlen-Felsen markiert.

Entfernung von Riga

50 km.

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Bahn der Linie Rīga–Sigulda fährt 8–10 Mal täglich. Nach  Krimulda kann man mit der Seilbahn fahren, indem man das Urstromtal der Gauja überquert oder zu Fuß hingeht oder mit einem Elektromobil und Bus dorthin fährt.

Nützliche Info!

Für die Wanderung sind geeignete Schuhe und  eine Landkarte der Umgebung von Sigulda und Krimulda notwendig. Ein Navigationssystem ist empfehlenswert.  Jeder ist während der Wanderung selbst für seine eigene Sicherheit verantwortlich. Rettungsdienst: 112

Unsere Empfehlung!

Am Teufelshöhlenfelsen kann man über die Fußgängerbrücke gehen, um ihn vom anderen Ufer der Gauja her anzusehen.

 

1. Das Urstromtal der Gauja

Sandsteinfreilegungen gibt es auch im größten Teil der Nebenflüsse der Gauja, deren Täler und Schluchten mit dem Urstromtal der Gauja zusammenfließen.

Lenk deine Aufmerksamkeit auf

An der Seilbahn gibt es eine Treppe, die man heruntersteigen kann, um im Urstromtal die Biotope der Hangwälder mit Trockenholz, Fallholz und holzzerstörenden Pilzen anzusehen. Auf den Bäumen ist  Eichhörnchenschwanz-Weißzahnmoos zu sehen.

2. Das Landgut von Krimulda

Sowohl auf das Schloss (vom anderen Ufer her und von der Seilbahn aus) als auch auf das Urstromtal der Gauja eröffnet sich vom Schloss aus ein wunderschöner Blick.

Lenk deine Aufmerksamkeit auf

Der von Fürst Johann von Lieven im romantischen Stil angelegte Landschafspark ist bis heute erhalten geblieben; dort gibt es sehr viele alte Bäume, einschl. Eichen. Hier ist ein sehr guter Ort zum Kennenlernen von Pflanzen – Moosen und Flechten (Ramalina, Usnea u.a.).

3. Die Piķene-Steilwand

Hier ist ein ca. 1 km langer und  78–80 m hoher Abschnitt des rechten Ufers vom Urstromtal der Gauja. Auf dem oberen Teil der  Piķene-Steilwand erstrecken sich Waldpfade, im oberen und mittleren Teil ist der Radweg von Sigulda. Von der  Piķene-Steilwand eröffnen sich stellenweise, insbesondere in der laublosen Periode, kleine Blickperspektiven auf das Urstromtal der Gauja.

Lenk deine Aufmerksamkeit auf

Die Steilwand von Piķene ist von Hangwald bewachsen, der ein geschütztes Biotop ist. Darin dominieren Eichen, Linden, Ahorn und Haselnusssträucher. Es ist ein geeigneter Ort zur Beobachtung von Pflanzen, Farnen, blühenden Pflanzen, Moosen, Flechten und auch Pilzen.  Auf der Wiese gegenüber von “Brūverie” kann man von Wildschweinen aufgewühlten Boden sehen; am frühen Morgen kann man hier manchmal Rehe beobachten. Es gibt entlang des Ufers des Urstromtals der Gauja große Mengen an Fallholz (Lebensraum für Käferlarven, die zweizähnige  Schließmundschnecke, Pilze und Insekten) sowie Trockenholz. Auf den Baumstämmen sind Spuren von Spechtmeißelungen und gemeine Schwefel-Porlinge  sichtbar, ebenso eine reichhaltige Moosschicht, einschl. Eichhörnchenschwanz-Weißzahnmoos.

4. Der Teufelshöhlenfelsen

Mit einer Höhe von 15 m ist es ist die letzte der mächtigen Steilwände des Urstromtals der Gauja, die in der Biegung am rechten Ufer des Flusses entstanden sind. Im mittleren Teil der Steilwand ist der dunkle Rachen der Teufelshöhle von Krimulda zu sehen.  Über dem Teufelshöhlenfelsen sind sehr alte und biologisch wichtige Kiefern mit der sog. Krokodillederrinde zu sehen. Im oberen Teil des Teufelshöhlenfelsens sind neue Holzstege eingerichtet.

5. Die Teufelshöhle von Krimulda

Die 22,5 m tiefe (Gesamtlänge der Gänge – 35 m) Höhle ist im gelblichen Sandstein  der  Gauja-Suite  in einer Höhe von 8 m über dem Wasserstand der Gauja entstanden. Ihr Alter wird um die 10 000 Jahre geschätzt, und sie wurde von einer Quelle ausgegraben, welche nun ausgetrocknet ist; danach ist die Höhle teilweise zusammengebrochen. Seit 1980 ist der Zutritt zur Höhle gesperrt.  Bis zu dieser Zeit war die Höhle eine beliebte Sehenswürdigkeit,  eine alte Kultstätte.

6. Fußgängerbrücke über die Gauja

Der Zweck der im Jahr 1976 gebauten Trossenbrücke bestand darin, für die Besucher von Sigulda einen Rundwanderweg zwischen  Sigulda und Krimulda einzurichten. Im Herbst, wenn das Wasser klar ist, ist hier ein sehr guter Ort zur Beobachtung von Lachsen.

7. Die kleine Teufelshöhle

Wenn man vom Teufelshöhlenfelsen an der Piķene-Steilwand vorbei in die Richtung von  Krimulda geht, kann man nicht an der Kleinen Teufelshöhle vorbeigehen, welche im unteren Teil der Steilwand gegenüber dem Altwasser der Gauja liegt. Der Eingang zur Höhle ist von einem Sandsteinpfeiler in zwei Teile getrennt. Die Länge beträgt 16,5 m, die Breite 4 m und die Höhe um die 2 m.

8. Altwässer

Im unteren Teil der Piķene-Steilwand sind zwei größere Altwässer zu sehen. Altwässer sind die alten Flussbette, durch welche die Wasser der Gauja einstmals flossen. Nachdem der Strom "kürzere Wege" ausgespült hat, ist in den alten Flussbetten kein regulärer Wasserdurchfluss mehr zu beobachten. Ein Wasseraustausch in einem Teil der jüngsten Altwasser findet meist während der Frühlingsüberschwemmungen statt, wenn sie sich mit neuen Wasservorräten anreichern. In den Altwässern haben sich wegen ihres besonderen Wasserhaushalts besondere Pflanzen- und Tiergemeinschaften entwickelt, weshalb die Altwässer  oft  geschützte Biotope sind. Oft nehmen Biber die Altwässer in ihren Besitz; die von ihnen hinterlassenen  "Spuren" sind dann an den Ufern zu sehen. Hier ist ein " Piķene- Biberpfad” angelegt.

 



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