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Liepa, der Līču–Laņģu-Felsen

Diese Route führt über wilde, wenig betretene Pfade zum Līču–Laņģu-Felsen, der in der Mitte des Waldes liegt, unterwegs kann man die Lode-Tongrube besichtigen.

Empfehlenswerte Zeit

Juni – Oktober. Die Sandsteinfreilegungen sind in der laublosen Periode besser sichtbar.

Verlauf der Route

Lielā Ellīte – Eisenbahnstation Lode – “Lode” – Līču–Laņģu-Felsen – Lielā Ellīte.

Streckenlänge

 ca. 9 km

Dauer

Mehrere Stunden andauernder Wanderung

Schwierigkeitsgrad

Leicht

Wegbelag

Asphalt, Schotterstraßen, Waldpfade, weglos

Anfangspunkt/ Endpunkt

Parkplatz an der Lielās Ellītes in Liepa

Ausschilderung

Nicht markiert. Nur in Begleitung eines Fremdenführers.

Entfernung von Riga

102 km

Öffentliche Verkehrsmittel

Liepa ist leicht mit der Eisenbahnlinie Rīga–Valga (Station “Lode”, die Bahn fährt 2–4 Mal täglich) und mit dem Bus der Linie Cēsis–Valmiera erreichbar.

Nützliche Info!

Bitte studieren Sie vorher die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel. Im Straßenverkehr bitte die Verkehrsregeln beachten, denn wir sind alle Verkehrsteilnehmer. Das Hineinkriechen in die Höhlen ist gefährlich, weil die Sandsteinschichten darin sehr instabil sind! Bitte beachten Sie die aufgestellten Hinweise! Jeder ist während der Wanderung für seine eigene Sicherheit selbst verantwortlich. Rettungsdienst: 112.

 

1. Der Lielā Ellīte-Felsen

Dies ist eine für Lettland ungewöhnliche Sandsteinfreilegung (die Amata-Suite) mit mehreren Rundbögen, Pfeilern, Nischen und einer Höhle, die infolge von Suffosionsprozessen entstanden ist. Die Gesamtlänge der Höhlen des Lielā Ellīte-Felsens (Ellīte, Velna ceplis, Velna krāsns, Vella Höhle, Liepmuižas Höhle, Liepas Höhle) beträgt etwas über  20 m, die Höhe beträgt  3,5 m, die Breite  5 m. Aus der Höhle strömt eine stark sprudelnde Quelle. Man kann davon ausgehen, dass sich die Höhle schon vor  7000 Jahren zu entwickeln begann. Dieser Ort ist stark zerstört, denn zu Beginn des  20. Jh. wurde hier der weiße Sand abgebaut, in späteren Zeiten  wurde er ausgetreten und anders beschädigt. Jetzt sind das Objekt und seine nähere Umgebung wieder hergerichtet und bewirtschaftet. Der Lielā Ellīte-Felsen ist eine alte Kultstätte und ein Objekt mit alten Tourismus-Traditionen.

2. Die Lode-Tongrube

Sie liegt zwischen dem Dorf  Liepa und dem Urstromtal der Gauja. Das Tonvorkommen von Lode entdeckte im Jahr 1953 der Geologe J. Slienis. Zehn Jahre später wurde mit dem industriellen Abbau des Tons begonnen, welcher zur Ziegelherstellung verwendet wurde.  Weltberühmtheit erhielt die Abbaustätte von Lode im Jahr 1970, als der Geologe V. Kuršs zum ersten Mal weltweit gut erhaltene Versteinerungen von Panzerfischen und vom Strunius aus der Zeit des frühen Devons entdeckte. Es ist noch immer nicht gelungen, anderswo so gut erhaltene Fossilien von diesen Fischen zu finden, die jetzt in den Expositionen und Fonds des Naturkundemuseums Lettlands zu besichtigen sind. Heutzutage gewinnt und verarbeitet das Unternehmen “Lode” den Ton; es werden Ziegel für Außenausstattungen, Öfen und Schornsteine wie auch andere Tonerzeugnisse hergestellt. Der Fundort des Panzerfisches bei Lode ist ein geschütztes Naturdenkmal.

Lenk deine Aufmerksamkeit auf

Das Biotop in der sandigen Abbaustätte ist das Habitat für viele wärmeliebende Arten, die am besten an sonnigen Tagen zu beobachten sind. Die nicht weit liegenden Altwässer der Gauja sind zur Beobachtung von Libellen geeignet und die Wälder der Umgebung zur Beobachtung von anderen Wirbellosen. Die beste Besuchszeit aus der Sicht der Insektenbeobachter ist Juni-August. Hier kann man den kupferbraunen Sandlaufkäfer und die grüne Mosaikjungfer  beobachten.

3. Das Urstromtal der Gauja

Es ist eine der eindrucksvollsten Reliefformationen im Baltikum, für deren Schutz und Erhaltung der Nationalpark Gauja gegründet wurde. Bei Sigulda erreicht das Urstromtal der Gauja seine maximale Tiefe (85 m) bei einer Breite von ca. 1 km; beim Līču–Laņģu-Felsen ist seine Breite ca. 0,6–0,7 km. Zu den wichtigsten Natur- und Landschaftsschätzen sowie Touristenattraktionen von der Gauja und ihren Nebenflüssen gehören die Sandsteinfreilegungen aus der devonischen Periode, die in ihrer näheren Umgebung  einfach nur Felsen genannt werden. Die Felsen von Līču–Laņģu sind mit die größten Komplexe von Sandsteinfreilegungen an der Gauja.

4. Der Līču–Laņģu-Felsen

Dies ist eine ca. einen Kilometer lange Steilwand am Hang des linken Ufers der Gauja, die von der Seite des Flusses her nicht sichtbar ist. Ihre maximale Höhe beträgt ca. 30 m. Die Formen der Sandsteinfreilegungen (die Gauja-Suite) sind sehr verschieden: dominierend sind mehr als 10 m hohe senkrechte Steilwände, die von tiefen seitlichen Schluchten aufgeteilt werden. Aus dem Fuß des Līču–Laņģu-Felsens fließen ca. 20 Quellen; infolge ihres  Wirkens sind verschiedene Höhlen und Nischen entstanden. Die Große Laņģu-Höhle, die sich im südlichen Teil des Felsens befindet, ist die längste davon (48 m) und daraus fließt eine stark sprudelnde Quelle. 50 m nördlich von der obenerwähnten Höhle  befindet sich die Mittlere Laņģu-Höhle  (mit einer Gesamtlänge von 30 m), noch  50 m weiter  in nördlicher Richtung ist die Kleine Laņģu-Höhle (4,2 m). Im nördlichen Teil des Līču–Laņģu-Felsens war früher eine große durch eine Quelle entstandene Höhle, deren vorderer Teil durch den  Einsturz der Höhle zu einer eigenartigen Schlucht mit  8 m hohen, steilen Wänden wurde. Auf der Seite der Schlucht ist eine Höhle mit drei Gängen entstanden. Nicht weit davon befinden sich die 7 m lange Obere Höhle und die sehr enge und 12 m lange Untere Höhle. Obwohl der Fuß der Steilwand nicht hergerichtet wurde und auch der Zugang vergleichsweise schwer ist, ist der Līču–Laņģu-Felsen eine unter Touristen beliebte Sehenswürdigkeit.

Lenk deine Aufmerksamkeit auf

In den aus den Quellen fließenden Bächen, an den Quelleneingängen und auf den Sandsteinfreilegungen befindet sich ein brauner Schleim – die Eisenbakterien. Am Fuß der Steilwand gibt es großes morsches Fallholz und Trockenholz, worin verschiedene Käferarten und die zweizähnige Schließmundschnecke hausen. Auch Spuren von Spechtmeißelungen sind zu sehen. Auf den Sandsteinfreilegungen sind die Kolonien der Solitärbienen, verschiedenartiges Moos (Zungenblättriges Drehzahnmoos, Echtes Federmoos u.a.) und Flechten (gewöhnliche Gelbflechte, Fadenflechte, Zwerg-Schildflechte u.a.), gewöhnlicher Tüpfelfarn, zerbrechlicher Blasenfarn, der Nistplatz des Zaunkönigs zu sehen. Die Umgebung ist zur Betrachtung von Pilzen geeignet.

 



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